· 

Heimatradeln

Der Sommer naht. Ein freier Nachmittag und Sonne satt laden das iSY zur Tour ein. Einfach der Nase nach in Richtung Nordgrenze von NRW und Lippe. 

Knapp 75km mit vielen Pausen zum Genießen der Umgebung. Vielfach sind keine Radwege vorhanden und es geht durch kurvige Landstraßen in Wald und Flur.
Empfehlung: Warnweste tragen für die unübersichtlichen und viel befahrenen Straßenabschnitte!
Lemgo-Niedermeien-Henstorf-Asendorf-Heidelbeck-Langenholzhausen-Möllenbeck (Biergarten!!!!)-Eisbergen Weserbrücke (ist die süß...)-Rinteln (Bodega Beach!!!)-Exten-Almena-Bistrup-Raketenstation Linderhofe-Dörentrup-Lemgo. 
Viel Spaß beim Nachfahren!

Kommentar schreiben

Kommentare: 5
  • #1

    blomberger i:syrider (Montag, 23 September 2019 22:37)

    wieder auf dem weg - endlich!_
    (deshalb darf es heute mal ein wenig laenger sein!)_
    es war ein schlechtes jahr fuer mein i:sy und mich_
    ein gemeiner unfall im april wirft alles ueber den haufen_
    geplant war eine radtour an der unstrut und saale entlang_
    floetepiepen - statt dessen rollstuhlschieben im sonnenschein_
    doch nun geht es wieder hinaus in den herrlichen spätsommer_
    der lippische osten und das grenzuebergreifende huegelland locken und begeistern_
    die waelder ueberzieht ein warmer bronzeton, nur noch kurze zeit bis der farbenrausch des herbstes sich ueber alles legt_
    der himmel spannt sattblau_
    die sonne ist warm, der schatten merklich frisch_
    die luft kuehlt und angenehme wechselbaeder ueberziehen die haut_
    eine kleine kneippkur auf dem i:sy_
    wir rollen durch den barockgarten am schloss schieder - nette sommerfrische hatte sich das lippische fuerstenhaus hier eingerichtet_
    bergan und bergab zieht uns der weg hinaus, durch brakelsiek nach schwalenberg_
    traeumend liegt die kleine stadt unter der burg, lang ist es her, da maler ihre staffeleien dort oben aufstellten um die herrlichkeit ringsum auf leinen zu bannen_
    die kuenstlerklause war voll von diesen werken und die erinnerung an die zeit in der belebten gaststube macht wehmuetig_
    mit leeren fensterhoehlen steht der immer noch praechtige bau da und wartet - worauf?_
    am gaensebrunnen wird mein kleines rad bestaunt_
    reiss dich los, die landschaft ruft_
    sausend geht es in das tal, vorbei an kreiensen, hinueber nach kollerbeck_
    ueber den frisch bestellten feldern gaukeln rotmilane und senden ihre pfeifenden rufe zu uns hinunter_
    dann heisst es etwas klettern, hinauf nach loewendorf_
    das ortsbild sieht aus wie im freilichtmuseum, bildschoenes fachwerkensemble_
    durch welliges bauernland schlaengelt sich der weg - kleine doerfer gruessen uns - hohehaus, eilversen, altenbergen_
    der koeterberg lockt uns linkerhand zum aufstieg und rundumblick_
    heute nicht! - aber du kommst auch noch dran! - der herbst beginnt ja erst, warten wir den farbenrausch ab_
    wir rollen in bellersen ein, das dorf "b...im gebirgichten westfalen"_
    so hat es die droste-huelshoff genannt und hat dort die schaurige novelle "die judenbuche" verortet_
    ob ich diesen baum hier wohl noch finden koennte?_
    der wald macht einen trostlosen eindruck - borkenkaefer haben hier schaurig gewuetet - haushoch stapeln sich die staemme der fichten an den wegen entlang_
    nun fuehrt der weg uns steil hinauf und belohnt uns mit einem toskanischen blick ueber bellersen_
    hier konnte die droste ihre romantische ader pulsieren lassen_
    ueber eine hochflaeche mit riesigen windraedern rollen wir hinab zum hofgut holzhausen_
    ein blick in den gutshof begeistert, gebaeude aus verschiedensten zeitepochen umrunden ihn, wie eine theaterbuehne an der stirnseite aufgestellt, das barocke gutshaus_
    nicht mehr weit und das alte ackerstaedtchen nieheim nimmt uns auf_
    nun ist verschnaufspause angesagt, der frische zwetschgenkuchen mit duftendem kaffe verwoehnt uns redlich_
    muehsam finde ich den weg auf den sattel zurueck - doch nur ein kurzes stueck, dann hat das i:sy-feeling mich wieder_
    lieblich schlaengelt die emmer durch die schattige aue_
    wir folgen ihrem gemurmel, durch steinheim hindurch, bis in das doerfchen woebbel_
    hier gibt es noch einen kleinen schluck aus der kuehlen buddel und im nu haben wir nessenberg erreicht_
    auf der alten bahntrasse finden wir komoot nach blomberg zurueck_
    es war eine wunderschoene tour_
    satt von den vielen eindruecken, leichtem zwicken am po und frischer farbe im gesicht, 70 km auf dem tacho und gluecklich, endlich wieder mit dem i:sy unterwegs gewesen zu sein!_
    es gruesst der i:syrider vom blomberg

  • #2

    i:syrider vom blomberg (Samstag, 26 Oktober 2019 23:05)

    der höhepunkt des jahres!_

    ueber dem winterberg, dem vorgelagerten hoehenzug vorm blomberg, faerben sich die morgenwolken zartrot_
    der 26. scheint ein schoener oktobersamstag zu werden_
    nach einem gemuetlichen fruehstueck, zur feier des tages mal mit einem weichen ei, zeigt die uhr 10.45 und das thermometer 16 grad - dazu regt sich ein leichter luftzug_
    der akku vom i:sy ist anschlagvoll, der tag gehoert der schmalen spur!_
    hinaus geht es aus der stadt, in oestlicher richtung, zum stadtwald, der immer noch keinen richtig herbstlichen eindruck macht_
    an der alten foersterei vorbei, fuehrt die kleine strasse sanft bergauf um uns dann auf die abfahrt nach siekholz zu schicken_
    kurz vor schieder heisst es dann aber abbremsen, es zieht uns an das ufer des emmerstausees_
    bei glashuette kreuzt eine armada graugaense, im tiefflug, lauthals unseren weg_
    wir verlassen das gewaesser in richtung harzberg und machen uns aus dem tal der emmer heraus - in richtung elbrinxen_
    der weg steigt stetig und ein kraeftiger suedost drueckt uns seine hand vor die brust_
    in elbrinxen feiert man den martinimarkt, aus dem festzelt zieht ein verfuehrerischer duft - frische rinderwurst, mit brot und gurke_
    es ist 12 uhr, ich kann mich gerade so beherrschen, ich hatte doch erst ein weiches ei_
    schnell weg und weiter bergan - schon haben wir rischenau erreicht und damit die ersten 100 meter an hoehe geschaft_
    am rand des dorfes haben wir dann 25 km auf dem tacho, i:sy hat den ersten balken verfruehstueckt und ich goenne mir eine banane auf der sonnenbank_
    nun gehts aber zur sache - der alte postweg in richtung niese steigt stetig an und als wir oberhalb von niese aus dem wald kommen, sind noch einmal 120 hoehenmeter geschafft_
    wir wollen es jetzt wissen, kurbeln die strasse bergan und landen im doerfchen koeterberg - plus 60 meter hoch_
    30 kilometer haben wir nun gerollt, da geht bereits der 2te akkubalken dahin_
    die letzten 5 km hatten es aber auch in sich_
    da kann uns der gipfelsturm nun nicht mehr schocken_
    die muskeln sind warm und so geht es sinnig hinauf - maximal 14% betraegt die steigung und dann tut sich vor uns das sonnige plateau mit dem grossen fernmeldeturm und der alten baude auf_
    geschafft! - endlich stehen wir auf dem hoechsten punkt lippes_
    hunderte zweiraeder warten bereits dort oben_
    die machen sich einen schlanken fuss - hat doch so ein bolide mit 150 ps satte 110.000 watt an der kette_
    wir haben das mit unseren 400 watt ebenfalls ganz entspannt geschafft_
    nun heisst es aber erst mal geniessen, einen leckeren kaffee und dann die grandiose fernsicht_
    der komplette teutoburger, der ith, der harz, die kasseler berge - dazu die unzaehligen kleinen ortschaften und die kleingekaemmerte landschaft_
    stunden koennte man hier oben verbringen, doch nach einem plausch mit dem seniorchef vom koeterberghaus lassen wir dann bei der abfahrt ordentlich bremsgummi am berg zurueck_
    durch niese geht unser weg, an biesterfeld vorbei und in den schwalenberger stadtwald hinein_
    von der kleinen kuenstlerstadt ist es nun ja nur noch ein katzensprung bis schieder und von dort zurueck bis blomberg_
    am blomberger ortseingang verschwindet der 3te balken der batterie,
    nun sind es 54 km strecke, die hinter uns liegen_
    zu hause angekommen sind es 56 km, sowie eine fahrzeit von 3 stunden, das ist ein schnitt von 18,7 km/h in der stunde_
    es war eine schoene oktobertour durch unsere lippischen berge, mit dem hoechsten punkt, dem monte wauwau, der 495 meter gipfelhoehe erreicht_
    das kleine i:sy hat sich dabei mal wieder von seiner ganz grossen seite gezeigt - bergpruefung bestanden!_

    mit herzlichem gruss_
    der i:syrider vom koeterberg

  • #3

    Kai Czechau (Dienstag, 29 Oktober 2019 21:33)

    Lieber i:syrider, danke für Deine wunderbare Tourbeschreibung. Ich habe die Strecke förmlich vor Augen gesehen, den große Teile davon haben mein i:SY und ich auch bereits mehrfach erklommen. Ein Akku-Problem gab es nie, schön dass Du die selbe Erfahrung gemacht hast. Vielleicht treffen wir uns das nächste Mal am Schiedersee oder auf dem Plateau bei Falkenhagen.
    Herzliche Grüße von Deinem i:SY-Dealer!

    P.S.: Hat die Eisdiele in Blomberg noch geöffnet. Der Dir versprochene Eisbecher wartet auf Verzehr!

  • #4

    i:syrider vom blomberg (Sonntag, 03 November 2019 19:13)

    november-blues: "nein danke!"_

    grau kriecht sie unter dem schlafzimmerrollo herein_
    sonntagmorgenstimmung im november_
    erst mal einen kaffee - es klart sich etwas auf_
    grau und erstes zartes blau am himmel, eine huebsche kombination_
    da hinein passt genau das dunkle metallicblau meines i:sys_
    eine farbensymphonie - aufgepeppt durch leuchtendes blaettergelb_
    rasieren schenke ich mir heute, zaehneputzen muss genuegen_
    raus aus der stadt, den radweg an der b1 entlang, in richtung barntrup_
    schnell ist der scheitelpunkt der "gaffel" erreicht, der sonntagsverbrennerverkehr reicht mir, ich biege ab in den wald_
    die wege sind noch gut befahrbar und die sonne glitzert durch das herbstlaub_
    ich moechte gerne in richtung selbeck fahren, habe aber irgendwo den rechten weg verlassen und kraxle nun im ersten gang und turbopower eine super laubige und steile rampe hinauf_
    i:sy ist kein mountainbike, macht seinen job aber echt gut_
    oben zeigt mir ein schild die richtung: riechenberg_
    na super, da bin ich ja schon fast wieder in blomberg_
    auf dem riechenberg begruesst uns asphalt und auf dem geht es nun ab nach selbeck_
    am ende des waldes tut sich dann das tolle lippe-teutoburgerwald panorama auf_
    kurze pause und geniessen - was ist das heute fuer eine fantastische sicht_
    der wolkenhimmel spielt ganz grosse revue, sieht fast wie ein foenspektakel ueber dem allgaeu aus_
    dann geht es in die rote kuhle hinunter und durch den kraeftig rotierenden windpark nach grossenmarpe_
    im dorf herrscht sonntagsruhe, schon geht es wieder bergauf zur wegweisenden kirchturmnadel von cappel_
    mal schauen, was die mossenberger heute so anstellen_
    aber auch hier ist tote hose_
    dann sind wir heute halt allein auf der welt!_
    wir geniessen es und ziehen weiter nach wellentrup, hoentrup herrentrup (trup-trup-trup) und dann hinein in die weite feldflur des blomberger beckens_
    hier begruesst uns ein lustig, frischer gegenwind, den das i:sy ja so gerne mag_
    nicht mehr lange und wir sind wieder am fuss des blombergs angelangt und ziehen genuesslich durch das stadttor ein_
    i:sy sieht aus wie i:sau, richtig schoen eingekoeckert, es steht ihm aber recht gut zu gesicht_
    es war nur eine kleine runde, die hat aber richtig gut getan_
    von wegen novemberblues, nimms i:sy!_

    gruss vom blomberger i:syrider

  • #5

    blomberger i:syrider (Sonntag, 03 Mai 2020 17:51)

    lippische „raps“odie

    welch eine fruehlingsstimmung im lipperland_
    allueberall leuchtet es strahlend gelb, darueber ein himmel wie frisch gewaschen_
    blau - gelber kontrast, die schwedische flagge mit ihrem skandinavischen kreuz_
    eine frische brise treibt mich durch diese pracht und fast fuehlt es sich wie radeln an der ostseekueste an_
    unsere lippischen huegel sind allerdings etwas kraeftiger als das dortige eiszeitgeschiebe_
    gut - das i:sy schiebt mit - so geniesse ich die heutige runde mit ihren ca. 650 hoehenmetern_
    vom blomberg herab, geht es gleich wieder hinauf und hinunter_
    ueber holstenhoefen, riechenberg, rote kuhle, ueber den windpark zum doerfchen alten-donop_
    die alten hoefe ducken sich idyllisch in das gelb der rapsfelder und das rosa der apfelbaumblueten_
    den farblichen hintergrund bildet der frischgruene buchenwald, der mich schon kurz darauf unter seine fittiche nimmt_
    dann senkt sich der weg in richtung wendlinghausen und ueber spork ist es nicht mehr weit bis doerentrup_
    hinter schwelentrup tauche ich wieder in den frischen wald ein und beginne die kurbelei hinauf zur burg sternberg_
    ein sonniges baenkchen vorm torhaus der burg laedt zur rast_
    zum mitgebrachten butterbrot und dem thermoskaffee gibt es einen herrlichen blick ueber das land, bis hin zur kette des teutoburger waldes, der sich in der blauen ferne verliert_
    danach goenne ich mir noch ein paar hoehenmeter, bis hinauf nach linderhofe_
    auch hier bietet sich ein tolles extertal-panorama_
    der weitere weg fuehrt hinab, durch den wald des doerenbergs_
    am waldrand weitet sich die hochflaeche des rotts ueber humfeld_
    die sonnige flaeche, mit den eingestreuten, alten hofstaetten, erinnert etwas an die almen im voralpenland_
    natuerlich zwingt mich auch hier die fernsicht zum stop_
    dann aber geht es im galopp nach humfeld hinunter und von dort ueber bega nach barntrup_
    dort trennt mich nur noch ein berg von meinem heimatstaedtchen_
    gemuetlich rolle ich die gaffel hinab und bin kurz darauf in blomberg zurueck_
    eine gemuetliche 42km runde, mit zahlreichen hoehepunkten und wunderbaren ausblicken liegt hinter mir_
    mein blaues i:sy hat mich wieder komfortabel ueber die runde getragen_
    es ist mittlerweile ein treuer alltagsbegleiter geworden_
    egal ob einkaufsfahrt mit vollen packtaschen, heimatradeln bei sonnenschein und regen, oder entlang der roemerroute bis hin in die niederlande - das kleine rad vermittelt grossen spass_

    gruss vom blomberger i:syrider